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Was fressen Schweine? Alles über die Ernährung von Schweinen

Die faszinierende Welt der Schweineernährung zeigt, wie vielseitig und anpassungsfähig diese intelligenten Tiere sind. Entdecken Sie mit uns, welche Nahrungsmittel Schweine bevorzugen und wie sich ihre Ernährungsbedürfnisse im Laufe ihres Lebens verändern.

Grundlagen der Schweineernährung

Schweine sind Allesfresser (Omnivoren), was ihre Ernährung besonders vielseitig macht. Sie können sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung optimal verwerten, weshalb ihre Ernährung in der Natur wie auch in der Nutztierhaltung sehr abwechslungsreich gestaltet werden kann.

Die Grundnahrungsmittel für Schweine umfassen:

  • Heu und Stroh als Raufutter
  • Verschiedene Getreidesorten (Hafer, Gerste, Mais) in geschroteter Form
  • Frisches Gemüse und Obst
  • Wurzeln und Knollengewächse
  • Tierische Proteine (je nach Haltungsform)

Was fressen Schweine? Eine Übersicht

In ihrem natürlichen Lebensraum zeigen Schweine ein äußerst vielfältiges Fressverhalten. Ihre Nahrungspalette umfasst:

Pflanzliche Nahrung Tierische Nahrung
Gras, Wurzeln, Blätter Insekten
Eicheln, Früchte, Nüsse Kleine Reptilien
Gemüse (Karotten, Kohl, Kürbis) Eier
Kartoffeln, Äpfel, Bananen Aas

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist für Schweine essentiell und umfasst folgende Hauptkomponenten:

  • Proteine für Wachstum und Muskelaufbau
  • Kohlenhydrate als Energiequelle
  • Fette für Energiespeicherung
  • Vitamine für Stoffwechselprozesse
  • Mineralstoffe für Knochenaufbau und Körperfunktionen

Ernährungsbedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen

Die Ernährungsbedürfnisse von Schweinen ändern sich erheblich im Laufe ihres Lebens. Besonders wichtig ist das Verhältnis zwischen Futteraufnahme und Gewichtszunahme:

Fütterung von Ferkeln

Ferkel durchlaufen eine besonders sensible Ernährungsphase:

  • 1.-2. Lebenswoche: ausschließlich Muttermilch
  • Ab 2. Woche: Einführung von Ferkelstarterfutter
  • Proteingehalt im Starterfutter: 18-20%
  • Zusatz von Molkepulver und fein vermahlenem Getreide
  • Schrittweiser Übergang zu festem Futter

Ernährung von Muttersauen


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Der Futterbedarf von Muttersauen variiert je nach physiologischer Phase:

Phase Täglicher Futterbedarf
Tragzeit 1,8 kg Futtermischung
Kurz vor Abferkeln 2,0 kg Futtermischung
Säugezeit Bis zu 5,0 kg Futtermischung
Nach dem Absetzen 400 g Getreidemischung

Futterstrategien in der Mastphase

Die Mastphase stellt den längsten Abschnitt in der Schweineproduktion dar und ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und Fleischqualität. Die Grundlage der Fütterung bildet eine energiereiche Mischung aus betriebseigenem Getreide, vitaminiertem Futterkalk und Eiweißergänzungen aus Erbsen- oder Bohnenschrot.

Eine effektive Futterstrategie gliedert sich in verschiedene Phasen:

  • Vormast – erhöhter Proteingehalt für optimalen Muskelaufbau
  • Endmast – angepasster Energiegehalt zur Kontrolle der Fetteinlagerung
  • Täglicher Futterverbrauch von 2 kg in der Anfangsphase
  • Steigerung auf bis zu 3,5 kg vor dem Schlachtgewicht
  • Optimales Schlachtgewicht zwischen 110-120 kg

Einfluss der Haltung auf die Ernährung

Die Haltungsform beeinflusst maßgeblich das Fressverhalten und den Nährstoffbedarf der Schweine. Eine artgerechte Haltung ermöglicht natürliches Fressverhalten und fördert die Gesundheit der Tiere.

Stallhaltung Freilandhaltung
Vorgefertigte Futterrationen Zusätzliche natürliche Nahrungssuche
Kontrollierte Fütterung Wühlen nach Wurzeln und Insekten
Standardisierte Ernährung Natürliche Ergänzung der Ernährung

Vorteile der Freilandhaltung

  • Natürliches Erkundungs- und Futtersuchverhalten
  • Selbstständige Ergänzung der Ernährung durch Gras, Wurzeln und Kleinlebewesen
  • Verbesserte Fleischqualität durch mehr Bewegung
  • Stärkeres Immunsystem durch frische Luft und Sonnenlicht
  • Reduzierter Medikamentenbedarf
  • Möglichkeit zum natürlichen Suhlen

Gefährliche und ungeeignete Nahrungsmittel

Trotz ihrer Eigenschaft als Allesfresser gibt es für Schweine zahlreiche giftige und ungeeignete Nahrungsmittel. Eine falsche Fütterung kann schwerwiegende, im schlimmsten Fall sogar tödliche Gesundheitsprobleme verursachen.

  • Rohe Bohnen – enthalten den Giftstoff Phasin, der schwere Vergiftungserscheinungen auslöst
  • Avocados – beinhalten für Schweine toxische Substanzen
  • Zwiebelgewächse (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch) – verändern das Blutbild und können Verdauungsprobleme verursachen
  • Küchen- und Speiseabfälle – gesetzlich verboten wegen Seuchengefahr (Schweinepest, Maul- und Klauenseuche)

Lebensmittel, die vermieden werden sollten

Neben den akut giftigen Substanzen gibt es weitere Lebensmittel, die für Schweine ungeeignet sind:

  • Tierische Produkte (Fleisch, Fisch, Eier) – aus Gründen der Seuchenprävention verboten
  • Süßigkeiten und salzige Snacks – führen zu Verdauungsstörungen und Übergewicht
  • Lebensmittel mit künstlichen Zusatzstoffen – verursachen Stoffwechselprobleme
  • Fertigfutter für andere Haustiere – enthält ungeeignete Inhaltsstoffe für Schweine
  • Verschimmelte oder verdorbene Lebensmittel – Mykotoxine können schwere Organschäden verursachen
Lebensmittelgruppe Gesundheitsrisiko
Giftige Pflanzen Akute Vergiftung, Organschäden
Tierische Produkte Seuchengefahr, Infektionsrisiko
Verarbeitete Lebensmittel Stoffwechselstörungen, Übergewicht