Was fressen Schafe? Tipps zur richtigen Fütterung
Die richtige Ernährung von Schafen ist entscheidend für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Erfahren Sie, welche Futtermittel für diese genügsamen Wiederkäuer geeignet sind und worauf Sie bei der Fütterung besonders achten müssen.
Grundlagen der Schafernährung
Schafe sind von Natur aus Pflanzenfresser mit einem bemerkenswert genügsamen Ernährungsverhalten. Als Wiederkäuer besitzen sie die Fähigkeit, Nahrung nach der ersten Aufnahme wieder hochzuwürgen, gründlich zu zerkauen und anschließend endgültig zu verdauen.
Die artgerechte Fütterung basiert auf mehreren wichtigen Faktoren:
- Alter des Tieres
- Aktuelles Gewicht
- Gesundheitszustand
- Besondere Lebensphasen (Trächtigkeit, Säugezeit)
- Individuelle Nährstoffbedürfnisse
Die Bedeutung von Raufutter
Raufutter bildet das Fundament der Schafernährung und ist für die Gesundheit des Verdauungssystems unverzichtbar. Es besteht hauptsächlich aus faserreichen pflanzlichen Materialien wie Heu, Stroh und Gras, die den Wiederkäuermagen optimal beschäftigen.
Wichtige Aspekte der Raufutter-Versorgung:
- Mindestbedarf – 1,5 kg pro 100 kg Körpergewicht täglich
- Unbegrenzter Zugang zu Raufutter
- Hoher Fasergehalt für langsame Verdauung
- Qualitativ hochwertiges Heu mit ausgewogenem Stängel-Blatt-Verhältnis
- Förderung der natürlichen Kautätigkeit
Grünfutter und seine Rolle
Grünfutter stellt in der Sommersaison die optimale Nahrungsgrundlage für Schafe dar. Bei ausreichender Qualität können Schafe ihren gesamten Nährstoffbedarf allein durch Weidegras decken. Auf der Weide verbringen sie etwa acht Stunden täglich mit der selektiven Nahrungsaufnahme.
Kraftfutter: Wann und warum?
Kraftfutter spielt in der regulären Schafernährung eine untergeordnete Rolle und sollte nur gezielt eingesetzt werden. Die maximale Tagesdosis beträgt 500 g pro ausgewachsenem Tier, verteilt auf mehrere Portionen.
Situation | Kraftfutterbedarf |
---|---|
Trächtige Mutterschafe (letztes Drittel) | Erhöht |
Säugende Muttertiere mit mehreren Lämmern | Erhöht |
Jungtiere in der Wachstumsphase | Moderat |
Gesunde, nicht trächtige Schafe | Nicht erforderlich |
Mineralien und Zusatzstoffe in der Schafhaltung
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Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Schafen essentiell. Besonders wichtig ist die kupferarme Zusammensetzung der Mineralstoffe, da Schafe sehr empfindlich auf dieses Spurenelement reagieren.
Die Rolle von Minerallecksteinen
Minerallecksteine ermöglichen den Schafen eine selbstregulierende Aufnahme wichtiger Mineralstoffe. Sie sollten stets frei zugänglich und vor Umwelteinflüssen geschützt sein.
Wichtige Mineralien für Schafe
Der Mineralbedarf von Schafen umfasst verschiedene essenzielle Elemente:
- Mengenelemente:
- Natrium – für Wasserhaushalt und Nervenfunktion
- Kalzium – für Knochen und Stoffwechsel
- Phosphor – für Knochenaufbau
- Magnesium – für Muskel- und Nervenfunktion
- Spurenelemente:
- Selen – gegen Muskeldystrophie
- Zink – für Haut und Immunsystem
- Mangan – für Stoffwechselprozesse
- Jod – für Schilddrüsenfunktion
Futterumstellung und Lagerung
Die Umstellung des Futters bei Schafen erfordert besondere Sorgfalt, da ihr empfindliches Verdauungssystem auf plötzliche Veränderungen sensibel reagiert. Als Wiederkäuer sind Schafe auf eine konstante Zusammensetzung ihrer Nahrung angewiesen, um die Mikroorganismen im Pansen stabil zu halten. Diese Mikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwertung pflanzlicher Nahrung und können durch abrupte Futterumstellungen in ihrem Gleichgewicht gestört werden.
Tipps zur Futterumstellung
- Zeitrahmen – 10-14 Tage für jede Futterumstellung einplanen
- Schrittweise Anpassung – täglich einen kleinen Teil des alten Futters durch neues ersetzen
- Weideübergang – zunächst kurze Weidezeiten einplanen
- Heufütterung – vor dem Weidegang Heu anbieten
- Kraftfutter – behutsam einführen und langsam steigern
Richtige Lagerung von Futtermitteln
Die korrekte Lagerung von Schaffutter beginnt mit der Wahl eines trockenen, gut belüfteten Ortes, der vor direkter Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und Schädlingen geschützt ist.
- Grundlegende Lagerungsprinzipien:
- Heu und Stroh auf Paletten lagern
- Luftzirkulation gewährleisten
- Nur trockenes Material einlagern
- Regelmäßige Kontrolle auf Schimmel und Schädlinge
- Kraftfutter in verschließbaren Behältern aufbewahren
Verbotene Futtermittel für Schafe
Trotz ihrer Robustheit reagieren Schafe empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Einige Lebensmittel und Pflanzen können gesundheitsschädlich oder sogar tödlich sein.
- Absolut verbotene Nahrungsmittel:
- Schokolade
- Zwiebeln
- Menschliche Nahrungsmittel generell
- Giftige Weidepflanzen:
- Binsen
- Krauser Ampfer und Sauerampfer
- Rainfarn
- Rasenschmiele
- Seggenarten
- Sumpfdotterblume
- Wiesenschaumkraut
- Wiesenstorchschnabel
Giftige Pflanzen und ihre Gefahren
Giftige Pflanze | Mögliche Symptome |
---|---|
Eibe, Fingerhut, Herbstzeitlose | Schwere Vergiftungen bis zum Tod |
Nachtschattengewächse | Neurologische Ausfälle, Krämpfe |
Adlerfarn | Durchfall, Atembeschwerden |
Wichtig: Bei Verdacht auf Pflanzenvergiftung sofort tierärztliche Hilfe einholen. Die Überlebenschancen hängen von der schnellen Behandlung ab.