100024980 1742910289

Was fressen Schafe? Tipps zur richtigen Fütterung

Die richtige Ernährung von Schafen ist entscheidend für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Erfahren Sie, welche Futtermittel für diese genügsamen Wiederkäuer geeignet sind und worauf Sie bei der Fütterung besonders achten müssen.

Grundlagen der Schafernährung

Schafe sind von Natur aus Pflanzenfresser mit einem bemerkenswert genügsamen Ernährungsverhalten. Als Wiederkäuer besitzen sie die Fähigkeit, Nahrung nach der ersten Aufnahme wieder hochzuwürgen, gründlich zu zerkauen und anschließend endgültig zu verdauen.

Die artgerechte Fütterung basiert auf mehreren wichtigen Faktoren:

  • Alter des Tieres
  • Aktuelles Gewicht
  • Gesundheitszustand
  • Besondere Lebensphasen (Trächtigkeit, Säugezeit)
  • Individuelle Nährstoffbedürfnisse

Die Bedeutung von Raufutter

Raufutter bildet das Fundament der Schafernährung und ist für die Gesundheit des Verdauungssystems unverzichtbar. Es besteht hauptsächlich aus faserreichen pflanzlichen Materialien wie Heu, Stroh und Gras, die den Wiederkäuermagen optimal beschäftigen.

Wichtige Aspekte der Raufutter-Versorgung:

  • Mindestbedarf – 1,5 kg pro 100 kg Körpergewicht täglich
  • Unbegrenzter Zugang zu Raufutter
  • Hoher Fasergehalt für langsame Verdauung
  • Qualitativ hochwertiges Heu mit ausgewogenem Stängel-Blatt-Verhältnis
  • Förderung der natürlichen Kautätigkeit

Grünfutter und seine Rolle

Grünfutter stellt in der Sommersaison die optimale Nahrungsgrundlage für Schafe dar. Bei ausreichender Qualität können Schafe ihren gesamten Nährstoffbedarf allein durch Weidegras decken. Auf der Weide verbringen sie etwa acht Stunden täglich mit der selektiven Nahrungsaufnahme.

Kraftfutter: Wann und warum?

Kraftfutter spielt in der regulären Schafernährung eine untergeordnete Rolle und sollte nur gezielt eingesetzt werden. Die maximale Tagesdosis beträgt 500 g pro ausgewachsenem Tier, verteilt auf mehrere Portionen.

Situation Kraftfutterbedarf
Trächtige Mutterschafe (letztes Drittel) Erhöht
Säugende Muttertiere mit mehreren Lämmern Erhöht
Jungtiere in der Wachstumsphase Moderat
Gesunde, nicht trächtige Schafe Nicht erforderlich

Mineralien und Zusatzstoffe in der Schafhaltung


Ähnliche Beiträge

Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Schafen essentiell. Besonders wichtig ist die kupferarme Zusammensetzung der Mineralstoffe, da Schafe sehr empfindlich auf dieses Spurenelement reagieren.

Die Rolle von Minerallecksteinen

Minerallecksteine ermöglichen den Schafen eine selbstregulierende Aufnahme wichtiger Mineralstoffe. Sie sollten stets frei zugänglich und vor Umwelteinflüssen geschützt sein.

Wichtige Mineralien für Schafe

Der Mineralbedarf von Schafen umfasst verschiedene essenzielle Elemente:

  • Mengenelemente:
    • Natrium – für Wasserhaushalt und Nervenfunktion
    • Kalzium – für Knochen und Stoffwechsel
    • Phosphor – für Knochenaufbau
    • Magnesium – für Muskel- und Nervenfunktion
  • Spurenelemente:
    • Selen – gegen Muskeldystrophie
    • Zink – für Haut und Immunsystem
    • Mangan – für Stoffwechselprozesse
    • Jod – für Schilddrüsenfunktion

Futterumstellung und Lagerung

Die Umstellung des Futters bei Schafen erfordert besondere Sorgfalt, da ihr empfindliches Verdauungssystem auf plötzliche Veränderungen sensibel reagiert. Als Wiederkäuer sind Schafe auf eine konstante Zusammensetzung ihrer Nahrung angewiesen, um die Mikroorganismen im Pansen stabil zu halten. Diese Mikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwertung pflanzlicher Nahrung und können durch abrupte Futterumstellungen in ihrem Gleichgewicht gestört werden.

Tipps zur Futterumstellung

  • Zeitrahmen – 10-14 Tage für jede Futterumstellung einplanen
  • Schrittweise Anpassung – täglich einen kleinen Teil des alten Futters durch neues ersetzen
  • Weideübergang – zunächst kurze Weidezeiten einplanen
  • Heufütterung – vor dem Weidegang Heu anbieten
  • Kraftfutter – behutsam einführen und langsam steigern

Richtige Lagerung von Futtermitteln

Die korrekte Lagerung von Schaffutter beginnt mit der Wahl eines trockenen, gut belüfteten Ortes, der vor direkter Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und Schädlingen geschützt ist.

  • Grundlegende Lagerungsprinzipien:
    • Heu und Stroh auf Paletten lagern
    • Luftzirkulation gewährleisten
    • Nur trockenes Material einlagern
    • Regelmäßige Kontrolle auf Schimmel und Schädlinge
    • Kraftfutter in verschließbaren Behältern aufbewahren

Verbotene Futtermittel für Schafe

Trotz ihrer Robustheit reagieren Schafe empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Einige Lebensmittel und Pflanzen können gesundheitsschädlich oder sogar tödlich sein.

  • Absolut verbotene Nahrungsmittel:
    • Schokolade
    • Zwiebeln
    • Menschliche Nahrungsmittel generell
  • Giftige Weidepflanzen:
    • Binsen
    • Krauser Ampfer und Sauerampfer
    • Rainfarn
    • Rasenschmiele
    • Seggenarten
    • Sumpfdotterblume
    • Wiesenschaumkraut
    • Wiesenstorchschnabel

Giftige Pflanzen und ihre Gefahren

Giftige Pflanze Mögliche Symptome
Eibe, Fingerhut, Herbstzeitlose Schwere Vergiftungen bis zum Tod
Nachtschattengewächse Neurologische Ausfälle, Krämpfe
Adlerfarn Durchfall, Atembeschwerden

Wichtig: Bei Verdacht auf Pflanzenvergiftung sofort tierärztliche Hilfe einholen. Die Überlebenschancen hängen von der schnellen Behandlung ab.